Baum- und Waldmanagement – Richtlinien für treeSPOT

Erstellt von Heiner Löchteken - arborist.NRW |

Wie das Baum-Management funktioniert scheint Interpretationssache einzelner Personen und dies scheint nicht immer im Gleichgewicht der Interessen. Die neuen Richtlinien sollen einen ökonomischen und nachhaltigen, langfristig konstanten und verkehrssicheren Baumbestand im urbanen Raum, auf dem Land und an Verkehrsflächen gewährleisten. Zusammen mit treeSPOT-Anbietern, Baumkontrolleuren, Baumeigentümern und Baumpflegebetrieben wird versucht, diese Richtlinie zu gestalten.

Baumbestände sind weit mehr als grüne Elemente in unserem Stadtbild – sie sind lebendige Investitionen, die den Wert und die Attraktivität von Immobilien, Parks und anderen Grundstücken nachhaltig steigern. Zahlreiche Studien und Praxisberichte belegen, dass ein sorgfältiges Baummanagement nicht nur ökologischen, sondern auch ökonomischen Mehrwert schafft. Gesunde, gepflegte Bäume verbessern das Mikroklima, bieten natürlichen Schallschutz, tragen zur Energieeinsparung durch beschattende Effekte bei und erhöhen die Lebensqualität in ihrem Umfeld. Alte, majestätische Bäume prägen nicht nur das Stadtbild, sondern wirken sich auch positiv auf Immobilienwerte aus. Gleichzeitig ist es entscheidend, junge Bäume durch gezielte Entwicklungspflege optimal zu fördern, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können.

Wegen der räumlichen Enge ist der Baumerhalt im urbanen Raum vielen Schwierigkeiten ausgesetzt. Zu kleine Baumscheiben mit Bodenverdichtungen setzen Bäumen ebenso zu, wie unsachgemäß ausgeführte Bau-Maßnahmen im Straßen-, Tief- und Hochbau oder Auftausalze im Winterdienst. Aber gerade hier ist die berechtigte Sicherheitserwartung des Verkehrs besonders hoch und auf Baumeigentümer kommen nicht selten Bedenken oder handfeste Streitigkeiten von Nachbarn dazu. Ist es für Verantwortliche gesichert, dass die schnell organisierte Beratung durch den Landschaftsgärtner um die Ecke wirklich die Interessen der Baum-Eigentümer vertritt? Ohne baumfachliche und objektive Beratung scheinen übertriebene Baumschnitte oder gar die Entnahme der einzige Ausweg. 

Die Basis eines erfolgreichen Baummanagements bilden unabhängige, regelmäßige und qualitätsgesicherte Baum - Regelkontrollen. Hierbei haben hochqualifizierte Fachleute ohne Interessenskonflikt im Mittelpunkt zu stehen, die anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und anerkannter Standards eine fundierte Bewertung der gesamten Baumsituation vornehmen. Sie erkennen frühzeitig Entwicklungsbedarfe, identifizieren potenzielle Gefährdungen und leiten passgenaue Pflegemaßnahmen ein. Die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) betont immer wieder, dass diese systematische Kontrolle der Schlüssel zu einer nachhaltigen Baumpflege ist. Nach Durchführung empfohlener Pflegemaßnahmen erfolgt im Rahmen der nächsten Regelkontrolle eine erneute Prüfung, um Maßnahmen zu evaluieren und ggf. Nachbesserungen zu erwirken oder weitere Handlungsempfehlungen abzuleiten. Dieses iterativ angelegte Managementkonzept sichert nicht nur die langfristige Vitalität urbaner Bäume, sondern erhöht auch die Sicherheit und den ästhetischen Wert der Immobilien und Grundstücke.

Mit diesen treeSPOT-Baummanagement - Richtlinien erhalten Immobilien - Verantwortliche ein fundiertes Konzept, das auf bewährten wissenschaftlichen Erkenntnissen und praxisorientierten Empfehlungen basiert. Die harmonische Integration von Natur und Bausubstanz trägt dazu bei, dass die Immobilie nicht nur heute, sondern auch in Zukunft an Wert gewinnt. Dieses Konzept ist als langfristige Investition in die Qualität und Schönheit von Grundstücken zu verstehen und geht weit über die zu Grunde gelegten FLL Baumkontrollrichtlinien hinaus.

 

Der erste Entwurf Baum- und Waldmanagement – Richtlinien | V.1.2, Febr.2025 ist fertig und wurde verschiedenen Interessensgruppen vorgelegt. Falls SIE eine bestimmte Interessens-Gruppe vertreten und an den Richtlinien mitwirken möchten, senden Sie bitte Ihre Funktion [Titel Vorname Name, (Fa./Verband) Ort] per Mail mit dem Betreff Richtlinienarbeit und Sie erhalten den derzeitigen Entwurfs-Stand. Mitwirkende werden selbstverständlich genannt und erhalten die jeweils neuesten PDF-Versionen der Richtlinien.

Inhalt

1     Anwendungsbereich.. 7

1.1     Immanente Flächen.. 7

1.2     Anzuwendende Holzgewächse.. 7

1.3     Nicht anwendbare Holzgewächse. 7

2     Normative Verweise.. 8

2.1     Gesetze und Verordnungen.. 8

2.2     Deutsches Institut für Normen e.V. (DIN) 8

2.3     Richtlinien.. 8

3     Sorgfalts- oder Verkehrssicherungspflicht. 9

3.1     Negative Risikoanalyse.. 9

3.2     Verkehrssicherungspflicht. 9

4     Einzelbaum-Erfassung. 10

5     Wald und waldähnliche Gehölzbestände. 10

5.1     Ökosystemleistungen. 10

5.2     Sorgfalts- oder Verkehrssicherungspflicht. 10

5.3     Kollektiv-Erfassung. 11

5.3.1           Kollektiv-Kontrolle.. 11

6     Modifizierte Kontrollintervalle.. 12

7     Baum-Regelkontrollen. 13

7.1     Kontrollfälligkeit. 13

7.1.1           Zusatzkontrollen.. 13

7.2     Inhalte und Dokumentation in treeSPOT. 13

7.3     Fotos. 14

8     Vermeidungsgebot. 14

9     Differenzierte Diagnose. 16

10         Kommunikation.. 16

10.1    Baumeigentümer à Baumkontrollierende. 16

10.2    Baumkontrolle à Baumeigentümer. 16

11         Handlungsempfehlungen.. 17

11.1    Ökonomische Interessen. 17

11.2    Planung Regelkontrolle/Zusatzkontrolle.. 17

11.2.1          Eingehende Untersuchung. 17

11.3    Maßnahmen.. 17

11.3.1          Maßnahmenbeschreibung. 18

11.3.2          Kollektiverfasste Maßnahmen aus Grünflächen-Kontrollen    18

11.3.3          Priorisierung. 18

11.4    Sicherungsmaßnahmen.. 18

11.4.1          Einkürzungen.. 19

11.4.2          Sicherungsschnitte. 19

11.4.3          Fällung. 19

12         Maßnahmenmanagement. 20

12.1    Ausschreibung. 20

12.1.1          Grünflächen.. 20

12.2    Beauftragung. 20

12.2.1          Dokumentation fertiggestellter Maßnahmen    21

12.3    Abnahme.. 21

12.4    Rechnungsprüfung. 21

13         Nachbar-Grundstücke und Immobilien.. 22

13.1    Gebäude.. 22

14         Datenaustausch und Protokolle.. 22

14.1    Baumkontroll-Daten. 22

14.2    Protokolle.. 23

14.3    treeSPOTQRcode und direktLINK. 23

15         Baumschutz auf Baustellen. 24

15.1    Baumschutzfachliche Baubegleitung. 25

15.1.1          Globale Konflikt-Analyse. 25

15.1.2          Individuelle Konflikt-Analyse und Beratung   25

15.1.3          Begleitung der Baumaßnahme.. 26

15.1.4          Protokollierung. 27

15.1.5          Abschluss und Protokoll 27

16         Basis-Schema. 28

 

Die Grafiken dürfen mit Nennung der  Urheber © arborist.NRW, 2025 verwendet werden. Der Urheber behält sich das Recht vor, diese Freigabe jederzeit insgesamt und auch im Einzelfall zurückzunehmen

 

 

 

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