Extra 3 stellt die Baumerfassung in Hameln an den Pranger (YouTube-Link). Wie in derartigen Formaten der Realsatire üblich, wird in EINE Richtung recherchiert, damit die Kommune möglichst dumm dasteht – es soll ja witzig sein.
Zugegeben musste ich ebenfalls zunächst schmunzeln, denn es war definitiv was falsch gelaufen. Jedoch wird unterschwellig suggeriert, dass die Stadt Hameln für eine Leistung im Wert von 8.500,- € nun über 130.000,- € bezahlen soll. Dass die Baumerfassung – banal `Baumzählung´ genannt – sinnvoll ist und sich die Kosten bei richtiger Anwendung schnell amortisieren, bleibt natürlich unerwähnt.
Ich kenne den Fall nicht, aber für eine Erfassung des gesamten Baumbestandes einer 50.000 Einwohner-Stadt und einer Erstkontrolle scheint die Schätzung von 800 Bäumen und das darauf begründete Angebot als völlig unrealistisch niedrig. An den entscheidenden Positionen arbeiten in dieser Verwaltung demnach eher Fachleute mit anderen Schwerpunkten, die diesen Fehler nicht erkennen konnten.
Wie kann eine Kommune sichergehen, dass ein vergleichbarer Fauxpas nicht passiert? Solange die Kapazitäten in den Planungsabteilungen ausreichen, sind derartige Fehlschläge selten. Jedoch wissen wir, dass Geld und Personal an allen Ecken und Enden fehlt. Der wichtigste Rat soll sein, die Leistung, Stärken und Schwächen des eigenen Verwaltungsapparates richtig einzuschätzen.
Im Übrigen sei zu erwähnen, dass an der HAWK in Göttingen derzeit ein neuer Master-Studiengang (Urbanes Baum- und Waldmanagement)anläuft, der ebendiese Personal-Lücken schließen soll. Die ersten Absolventen werden jedoch frühestens 2019 zur Verfügung stehen. Im Zweifel sollten externe Fachleute ein geplantes Verfahren prüfen. Überheblichkeit und falscher Stolz können wie im Beispiel `Hameln´ schmerzhaft enden, wenn man keine Hilfe von außen zulässt.
Mit großer Regelmäßigkeit stehen Verantwortliche kommunaler Baumbestände vor einem Widerspruch, wann der richtige Zeitpunkt für Baumpflegearbeiten ist. Das der gewissenhafte Baumpflegeschnitt nicht im Winter, sondern im Sommer...[more]
Die Meldungen häufen sich: „...kranke Kastanienallee wird aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt!“ Aber was ist dran, am landesweiten Kastaniensterben? Und wie weit sind prophylaktische Fällungen von ganzen Alleen überhaupt...[more]
Vorweg ist es wichtig zu beschreiben, was eine Baum-Kappung ist: Entgegen landläufiger Meinung ist die `Baumkappung´ in keiner Richtlinie zu finden. Im Gegenteil findet sich in der ZTV-BAUMPFLEGE 2006 der ausdrückliche Hinweis,...[more]
Baum des Jahres 2016: Die Winter-LindeEine vielen bekannte Winter-Linde steht vor dem Osteingang der Laurentius-Kirche in Lembeck. Den wenigsten wird aufgefallen sein, dass dieser prägende Baum im Ortskern in den letzten Jahren...[more]
Es gibt Menschen, die sammeln Briefmarken, Porzellan oder Kunst und es gibt Menschen, die in ihren Garten investieren und dabei auch welche, die sammeln Bäume. Schließlich hat nicht jeder die Gelegenheit und die Geduld, seinen...[more]
LEMBECK. Sein Beruf ist noch jung und selten: Heiner Löchteken ist Arborist und hilft als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger bei Fragen rund um das Thema Bäume, deren Verkehrssicherheit und Wertermittlung. Ein...[more]