Die Auswahl der richtigen Baumsorten für die Stadt ist eine Wissenschaft für sich. Wer hier eine Entscheidung treffen will, hat Listen wie die GALK-Straßenbaumliste zur Auswahl oder das Expertenwissen, wie es Baumgutachterbüros anbieten. GaLaBau NRW erklärt die richtige Vorgehensweise bei der Baumauswahl für die Stadt.
Bäume in der Stadt müssen eine Menge aushalten. Für den Menschen reinigen sie die Luft, spenden Schatten und strahlen Ruhe aus – doch für die Bäume bedeutet das Stadtleben oft Stress: Sie sind mit Abgasen konfrontiert, haben oft Probleme durch Abstrahlung und meistens wenig Platz zum Wachsen. Substanzen wie Streusalz, Abwasser und Hundeurin setzen ihnen ebenfalls zu. Und als wäre das noch nicht genug, sorgt der Klimawandel für stark schwankende Temperaturen, Trockenperioden oder Starkregenphasen. Planer sind daher schon lange auf der Suche nach dem perfekten „Klimabaum“, der all das schadlos wegsteckt. Doch gibt es einen solchen Baum überhaupt?
Trendbaum Ginkgo biloba
In der vom Bayerischen Landwirtschaftsamt geförderten Studie „Stadtgrün 2021“ werden 30 Baumsorten im Rahmen einer Langzeituntersuchung in Süddeutschland getestet. Seit mehr als fünf Jahren läuft das Projekt schon und soll Aufschluss darüber bringen, wie Bäume auf klimatischen und städtischen Stress reagieren. Heiner Löchteken kennt diese und andere Untersuchungen, wie z.B. GALK 2012: „Es zeichnet sich zwar jetzt schon ab, dass zum Beispiel der Ginkgo biloba gut abschneiden wird, dennoch sollte man nicht alle Städte mit den vermeintlichen Testsiegern dieser Versuche zupflanzen.“ Löchteken ist gelernter Gärtnermeister und studierter Arborist. Mit seinem Baumgutachterbüro in Dorsten hilft er Städten und Kommunen bei der Wahl des richtigen Stadtbaums für jeden Standort – und plädiert für mehr Baumvielfalt in der Stadt.
„In Deutschland wollen immer alle eine Liste haben“, stellt Löchteken fest. „Aber Listen sollten kein Ersatz dafür sein, bei jedem konkreten Pflanzprojekt einen Experten für Garten und Landschaft zu fragen. Denn eine Baumentscheidung ist zu komplex, um sie in einer Liste abzubilden. Böden, Luftbelastung, Wettereinwirkung – all das ist bei jedem Standort verschieden und muss fachmännisch bewertet werden.“
Vom Trendbaum zum Problemfall
Der Baumsachverständige erinnert daran, dass es in der Vergangenheit schon öfter Trendbäume gegeben hat, wie zum Beispiel die Platane. Sie war in den 60er Jahren der Stadtbaum schlechthin. Manche Städte, wie beispielsweise Oberhausen, pflanzten fast ausschließlich Platanen an. „Das ging auch viele Jahrzehnte gut, die Bäume halten wirklich viel aus“, erzählt Löchteken. „Doch die gealterten Platanen sind inzwischen in vielen Fällen vom Baumpilz Massaria betroffen. Selbst massive Äste sterben ab und fallen herunter.“ Dieses große Verkehrssicherheitsproblem könne man in einigen Ruhrgebietsstädten wie Essen, Dortmund oder Oberhausen nur dadurch lösen, indem man mit hohem Kostenaufwand die Bäume kontrolliere. „Bei vielen Stadtbäumen fehlen ganz einfach die Langzeiterfahrungen“, meint Löchteken und gibt zu bedenken: „Ein Baumprojekt legen wir nicht für uns selbst an, sondern für unsere Kinder und Enkel. Diese langfristige Sichtweise sollten Planer unbedingt beachten.“
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