Die meisten Neuerungen, die demnächst verschriftlicht werden, sind schon lange keine mehr. Die Notiz-Funktion wird in der Praxis längst genutzt, Suchfunktionen sind etabliert und neue Druck- und Baummanagement-Tools helfen schon lange in der täglichen Baumbestands-Verwaltung. Im Sinne der FLL-Baumkontrollrichtlinien 2020 stellte ich zwar fest, dass die Einzelbaum-Kontrolle vorbildlich geregelt waren und nur wenige Anpassungen umgesetzt werden mussten. Etwas größere Bedenken hatte ich jedoch bei der Grünflächenkontrolle. Grundsätzlich hat treeSPOT zwar alles Nötige geliefert, aber die Probleme lagen im Detail.
So gilt die FLL-Baumkontrollrichtlinie nun auch im Wald und daher schreiben Kommunen die Kontrollen für Waldränder entsprechend aus – dass nun JEDER Baum von allen Seiten in Krone, Stamm, Wurzel und Baumumfeld begutachtet werden muss steht, wenn ich den Markt(-Preis) so beobachte, scheinbar auf einem anderen Zettel.
Ein Beispiel: Noch kürzlich hatte ich als Gerichtssachverständiger einen Schaden auf dem Tisch, in dem eine kleine Ø=18 cm - Pappel einen Schaden verursacht hat. Von allen Seiten betrachtet, wäre ein vor Jahren abgebrochener Stämmling und die dadurch verursachte Fäule aufgefallen, aber vom Wirtschaftsweg aus betrachtet eben nicht. Hier stehen etwa 500 Bäume Ø>15cm je Straßenseiten-Kilometer und dazwischen weitere 2.000 Bäume Ø>5 cm bis Ø<15 cm, die immer noch einen Schaden verursachen könnten. Theoretisch über 30 km(!), wenn mit 2 m Abstand um 2.500 Bäume herumgelaufen würde, zzgl. den Weg von einem zum nächsten – je Straßen-Kilometer!
So fordert es strenggenommen die FLL. Aber welcher Kontrollaufwand ist hier verhältnismäßig und wann haben Geschädigte einfach mal Pech? Ich finde es Wichtig, dass diese rechtliche Fragestellung nicht auf den Rücken der Baum-Kontrollierenden ausgetragen werden darf:
Die App bietet nun eine hervorragende Möglichkeit, dass vor Ort eine Aussage zur Form der Kontrolle und zur Art und Weise der Einschränkung nach 5.4 der Baumkontrollrichtlinien dokumentiert werden kann. Alle Informationen können nun auch verortet werden und stehen dem End-Kunden als PDF-Protokoll, sowie als XLSX- oder CSV-Datei zur Verfügung. Da die Verortung im geschlossenen Kronendach in der treeSPOT gewohnten Form nicht möglich ist, steht nun eine alternative Positionierung zur Verfügung. Da diese vor allem mit einer guten Standort-Berechnung sinnvoll ist, halte ich für treeSPOT – Nutzer eine externe GNSS-Antenne vor (ppm10xx für cm-genaue Verortung). Gegen eine geringe Gebühr verleihe ich diese und hoffe, dass ich damit das notwendige Rüstzeug liefere, damit Sie weiterhin auf treeSPOT zählen und praxisgerecht form- und rechtssichere Kontrollen anbieten können.
Nun wünsche ich Ihnen erholsame Tage und einen guten Anfang im Jahr 2022, Ihr Heiner Löchteken
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