Als einzige in Nordwesteuropa vorkommende immergrüne Laubbaumart wurde Ilex aquifolium Mitte des letzten Jahrhunderts in der Bundesartenschutzverordnung aufgenommen und steht damit unter Naturschutz. Die Stechpalme war als Schmuck- und Gesteckgrün – gerade zu Weihnachten sehr beliebt und es wurden ganze Wagenladungen aus den Wäldern geplündert. Der Bestand hat sich bis heute zwar deutlich erholt, aber der Forst sieht diese Gehölze eher als störend an. Ilex wächst als Buchenbegleiterin gerne dort, wo sie wegen der motormanuellen Arbeitsweise den Forstarbeiter gehörig ärgern kann. Durch die wellige Form der steifen Blätter durchdringen die Stacheln ohne weiteres auch stabile Arbeitshosen.
Schon früh wurden Stechpalmen wegen ihrer wehrhaften und immergrünen Belaubung sowie ihrer hohen Austriebfreudigkeit nach Beschneidung als Heckengehölz verwendet. Besonders in England gehörten sie zu den typischen Gehölzen, mit denen dort Äcker und Weiden eingegrenzt wurden. Vermutlich machte sie auch ihr hoffnungsgebendes Immergrün zu einem gerne gepflanzten Hausbaum. Auch in Park- und Grünanlagen sind fast immer zumindest ein paar Stechpalmen zu entdecken.
Ihre stärkste „Karriere“ allerdings machte sie als Zier- und Gartengehölz:
Es gibt heute eine kaum überschaubare Fülle von Gartenformen der Stechpalme. Meist sind es weibliche Sorten, damit sie auch die dekorativen roten Früchte im Herbst und Winter tragen. Darunter gibt es auch Sorten mit gelben oder orangenen, vor allem aber mit besonders vielen Früchten. Natürlich sind auch männliche Formen gefragt, allein schon, weil es ohne männliche Exemplare in der Nähe auch keine roten Früchte gäbe. Gefragt sind die männlichen Sorten aber auch in der Nähe von Kindergärten, Spielplätzen oder Schulhöfen, wo man keine Sträucher mit verlockend roten, aber giftigen Früchten haben möchte. Besonders häufig sieht man auch Stechpalmen mit zweifarbig – grünweiß oder grüngelb – gemusterten, sogenannten panaschierten Blättern. Und von alledem gibt es dann noch Formen, die kleinwüchsig sind oder glatte Blattränder haben.
(Ilex aquifolium Linné)
Hintergrundinformation: Die Stechpalme (oder Hülse) ist ein immergrüner, rund 200 bis 300 Jahre alt werdender Strauch oder Baum. In Deutschland wächst das Gehölz vor allem im Schutz der Wälder und bleibt im Schatten eher strauchartig. In frostärmeren Gebieten führt die Apikaldominanz zu baumförmigen Exemplaren mit konischer Krone und oft waagerecht abstehenden Ästen. Auf britischen Inseln erreichen freistehende Bäume deutlich über 20 m Höhe, die bei uns eher nicht zu erwarten sind.
Der Gattungsname Ilex war die römische Bezeichnung der Stein-Eiche (Quercus Ilex L.) und wurde wegen der ähnlichen Blätter auch auf die Stechpalme übertragen. Der Artname `aquifolium´ ist der römische Name dieser Pflanze und bezieht sich auf die stechenden Blätter (lat. acutus = scharf, spitz; lat. folium = Blatt).
...Link für die kleinen und großen Baumfreunde!
Baum des Jahres 2021: Die Stechpalme
... die offiziellen Seiten der Baum des Jahres - Dr. Silvius Wodarz Stiftung
...die offiziellen Seiten der Baum des Jahres - Dr. Silvius Wodarz Stiftung
Baum des Jahres 2023: Die Moorbirke
Baum des Jahres 2022: Die Buche
Baum des Jahres 2021: Der Ilex
Baum des Jahres 2020: Die Robinie
Baum des Jahres 2019: Die Flatter-Ulme
Baum des Jahres 2018: Die Ess-Kastanie
Baum des Jahres 2017: die Fichte
Baum des Jahres 2016: Die Winterlinde
Baum des Jahres 2015: der Feldahorn